Die Ausstellung "Hautnah" widmet sich dem Thema Akt anhand sechs verschiedener aktueller Positionen zeitgenössischer Kunst. Die künstlerische Diversität drückt sich nicht nur in den verschiedenen Denkstrukturen der Künstler aus, sondern auch anhand ihrer bildnerischen Annäherung an das Motiv des nackten, menschlichen Körpers in den Medien Malerei, Aquarell, Radierung und Bildhauerei.
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So wagt sich auch CHRISTA BREMER daran, den menschlichen Körper auf wesentliche Elemente seines Erscheinungsbildes zu reduzieren und trotzdem Unsichtbares der Seele zu zeigen. Ihre Bronzeplastiken weisen verschlungene, in sich gedrehte Formen auf. Sanft greift sie weibliche Rundungen auf, um gleichzeitig ihre Figuren in einem Auflösungsprozess, der die Formen abstrahiert und stilisiert, zu präsentieren. So gelingt es der Künstlerin den wahren Kern eines Individuums einzufangen und zur Seele durchzudringen.

Um den Kreislauf des Lebens, das ewige Suchen und Finden zu verdeutlichen setzt Christa Bremer ihre Figuren einer Spannung aus. Sie sind in einem dynamischen Moment großer Körperbewegung festgehalten. Gleichzeitig strahlen die Körper eine innere Ruhe und Gelassenheit aus. Die Künstlerin begreift den Menschen als soziales Wesen: Austausch und Kommunikation lösen "eine Seelenwanderung fiktiver Gestalten aus (Anmerkung der Autorin), die das Menschlich-Sein charakterisieren. So stellen die additiv gearbeiteten Bronzeplastiken ein "Gleichnis des Seins" dar und sind sinnbildlicher Ausdruck des Lebens und der Liebe.

© Lilith Höger, B.A., Kunsthistorikerin, anlässlich der Ausstellung "Hautnah", Freiburg 2012 (Auszug)